Wahrscheinlichkeiten begegnen uns im Alltag ständig und dabei hat sich herausgestellt, dass der durchschnittliche Mensch nicht besonders gut darin ist, Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen. Ein gutes Beispiel sind Casino online Spiele. Dabei hat man eine statistische Auszahlungsquote, die angibt, dass man im Schnitt bei jeder Runde etwas Geld verliert. Das Haus hat bekannterweise einen Vorteil und auf lange Sicht kann man eigentlich nur verlieren… wenn man kein Glück hat. Und genau da liegt der Haken, denn viele Menschen glauben, dass sie überdurchschnittliches Glück haben und damit die Statistik überlistet werden kann. Unwahrscheinliche Ergebnisse werden häufig als wahrscheinlicher eingeschätzt, als sie tatsächlich sind, vermutlich weil man das entsprechende Ergebnis erhofft. Beim Lotto beträgt die Gewinnchance auf den Jackpot 1 zu 140 Millionen, trotzdem spielen jede Woche wieder tausende Menschen mit.
Auf der anderen Seite werden manchmal aufgrund von Wahrscheinlichkeiten Entscheidungen getroffen, bei denen der Ausgang gar nicht bekannt ist. Wenn man zum Beispiel eine Partei unterstützt, diese aber allem Anschein nach bei der nächsten Wahl nicht gewinnen wird, kann es durchaus eine Überlegung wert sein, seine Stimme anders zu setzen und so taktisch zu wählen. Allerdings kann anhand von Umfragen so eine Wahl beeinflusst werden, da Parteien, die normalerweise vielleicht 10% bekommen hätten, plötzlich gar nicht mehr gewählt werden, weil man lieber auf die Gewinner setzen will. Andere bevorzugen es, bewusst auf Kandidaten oder Parteien zu setzen, die in den Umfragen zurückliegen, also der sogenannte Underdog sind. Hier kann man eine deutliche Parallele zu Wetten erkennen und es wundert daher nicht, dass man auf den Ausgang von Wahlen heutzutage häufig wetten kann.
Wir setzen uns in diesem Artikel weitergehend mit Wahrscheinlichkeiten auseinander und beleuchten dabei Gemeinsamkeiten im Denken, wenn es um Politik und Glücksspiele geht.
Wahrscheinlichkeiten in Glücksspielen und in der Politik
In Glücksspielen sind Wahrscheinlichkeiten allgegenwärtig, sie stellen quasi die Grundlage dieser Art von Spielen dar. Wir haben hier einige Beispiele aufgezählt, um zu zeigen, wie Wahrscheinlichkeiten in Glücksspielen bestimmt werden:
- Würfel
- Karten
- Walzen bei Spielautomaten
- Random Number Generators
- Glücksräder
Bei jedem dieser Beispiele gibt es etliche Spiele, die in die entsprechende Kategorie fallen. Allein bei Kartenspielen machen einige Spieler eine regelrechte Wissenschaft daraus, die Gewinnwahrscheinlichkeiten vorhersagen zu können. Bei Poker Turnieren beispielsweise ist es üblich, dass man bei jeder Hand als Zuschauer sehen kann, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass dieser Spieler gewinnt. Durch viel Übung und ein Verständnis der zugrunde liegenden Mechaniken kann man ebenfalls die Fertigkeit entwickeln, die Gewinnwahrscheinlichkeit einer Hand im Poker vorherzusagen und somit ebenso statistisch optimal zu spielen wie eine Maschine. Dennoch kann es immer passieren, dass man mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% bei einer Hand noch verliert, wenn der Gegner diese eine Karte findet, die das Blatt noch wendet.
Diese Eigenschaft von Glücksspielen stellt für viele Fans den Reiz dar und es lässt sich schwer damit argumentieren, dass durch das Eintreten dieser unwahrscheinlichen Szenarien für einige Aufregung und Spannung gesorgt wird. Denn natürlich ist es frustrierend, wenn man mit einer 99% Chance noch verliert, andererseits ist es aber ein tolles Gefühl, wenn man mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% noch gewinnt. In jedem Fall ist es spannender, als wenn immer das wahrscheinlichste Ergebnis eintritt.
Denkmuster unterscheiden sich selten, nur weil man sie auf ein anderes Thema lenkt. So kann man auch beobachten, dass Verhaltensweisen, die man bei Glücksspielen beobachten kann, auch in der Politik vorkommen. Ein Beispiel dafür ist die Sunken Cost Fallacy. Dabei geht es darum, dass man, wenn man schon eine große Summe in etwas investiert hat, dazu neigt, weiterhin Geld hineinzustecken, auch wenn die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg nicht besser geworden ist. Im Glücksspiel zeigt sich das, wenn man versucht, seine Verluste zurückzugewinnen oder weiterspielen will, bis man endlich einen großen Gewinn erzielt hat. In der Politik kann das bedeuten, dass man an überholten Konzepten festhält, da man sich keine Fehler eingestehen will, oder dass man an einem Kandidaten festhält, der bereits aufgebaut wurde, auch wenn dieser keine wirklichen Gewinnchancen hat.
Insgesamt kann man sagen, dass es durchaus Gemeinsamkeiten darin gibt, wie Menschen mit Glücksspielen und Politik umgehen. Dabei stellt man vor allem immer wieder fest, dass Wahrscheinlichkeiten nicht gut eingeschätzt werden oder ignoriert werden, da man denkt, man stelle die Ausnahme von der Regel dar. Bei Glücksspielen kommt ein gewisser Teil des Nervenkitzels gewiss daher, dass man nicht vorhersehen kann, was als nächstes passiert und auch wenn die Wahrscheinlichkeiten gering sind, kann es immer passieren, dass man den großen Preis einheimst. In der Politik zeigen sich die Effekte vor allem, wenn es darum geht, wie gewählt wird, wobei kleinere Parteien oder Kandidaten mit geringeren Gewinnchancen meist selbst diese noch verlieren, da die Wähler lieber auf eine sicherere Option setzen wollen.
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